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XIII -

auf das schlimmste ve'rdorben; das ist an sich wahrscheinlich und

entspricht der linguistischen Erfahrung, wird uns aber zudem noch

mehrfach ausdrücklich versichert. Garcilaso sagt, da.B die Spanier

ein jedes Khetschua-Wort verdarben, welches sie in den Mund nahmen,

und übt scharfe Kritik an den Kenntnissen derer, die als Hochschnl–

lehrer für Eingeborenen-Sprachen an den Schulen von Peru lehrten.

1 )

Gewisse Schwierigkeiten für die Spanier in der Lautlehre des Khetschua

trugen dazu bei, so daB Landkarte und Worterverzeichnisse angefüllt

sind mit verdorbenen Namen. 2)

In

Neu-Spanien war es genau so:

die eine Sprache wirkte verfalschend und verderbend auf die andere;

als Beispiel mag gelten, da.B aus

Ahuilizapan

im Laufe der Zeit

Orízaba

geworden ist.

3)

Yucatán und Catoche sind andere bekannte

Beispiele für vollig· mi.Bverstandene und

v~rderbte

Eingeborenen–

Ausdrücke. Die hochst maiigelhafte Aussprache ihrer eigenen Sprache

durch viele Spanier selbst tat das ihrige zu dieser Entwickelung;

· Schreibweisen, wie

flaile

für

frayle

oder

Chorula

für

Cholula ,

finden

sich haufig in den alten Chroniken und Berichten.

Die Tatsache nun del' Verderbtheit der aus den Eingeborenen–

Sprachen entlehnten Worter hat zur Hyperkritik und ¡;u den Versuchen

geführt, die

Echtl~~t

u d amerikanische ABkunft diese· Worter

überhaupt zu bestreiten.

i ganz besonders warnendes Beispiel hat

in dieser

Hins~cht

der al

.30

oge veridienstvolle Ignacio de Armas

gegeben. Er tritt mi ausgesprochener Voreingenommenheit gegen

die Echtheit der als

1

:ingeborenen- Wo1ter überlieferten z@ologischen

Namen auf,

d~e

er sich bemitht, auf lateinische, griechische und

kastilianische Worter zurückzuführen. Man kann sich kaum etwas

laienhafteres und unwissenschaftlicheres vorstellen, als diese Ety–

mologien des Zo ogen de Armas, dem ganz offenbar alle Anfangs–

gründe einer wissenschaftlichen Linguistik gefehlt haben.

4 )

1 )

Garcilaso, P. P. p. 5, 39, 226II, 2891.

2 )

v. Tschudi, Peru I, 327; Ders., Organismus der Khetsua-Sprache (Leipzig

1884)

§

14,

s.

161;

§

7,

s.

148.

ª)

Mendieta p. 552-553; Tezozomoc p. 325.

') de Armas p. 8, 146 , 184; ich weise besonders auf seine Behandlung

folgender Würter hin: auris, majus, aleo (p. 39); xulo (41); aon (42); culpen (44);

bivana (51); beori (64); tapir (64); pecad (68); llama, guanaco, paco, vicuña usw. (72);

manatí (60); orignal (74); mohui (81); hutia (88, 89); curi, apereo (90); quemi,

besonders bezeichnend für den Oharakter der Etymologien von de Armas: ,,el nombre

quemí, no parece ser sino el griego ,chemy', abertura, y es sabido que el agutí se

aloja en las hendiduras de los árboles

ó

del terreno"; - fico (92); guaminiquinax,

picure (94); capibara, ai (95); tatú (98); tucan (109) ; loro (116); iguana (141);

hlcotea (141); caiman (146); Cozumel (159); nigua (164); cocuyo (165); cobo (173).

- Über ein anderes Werk von Ignacio de Armas, ,,Oríjines del Lenguaje criollo",