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Rechnung tragen mu13te, haben jedesmal die Briten Schwierigkeiten
gefunden, so oft sie fremde Laute ausdrücken wollten.1) Dazu die
natürliche sprachliche Unbegabtlleit der Englander und die Unlust
oder Gleichgültigkeit vieler von ihnen fremde Sprachen zu lernen.
,,Es ist auf den neuen Reisen der Englander in's Südmeer fast ohne
Beispiel, da.13 derselbe Name von verschiedenen Personen mit g·Ieichen
Buchstaben geschrieben worden ware; - kein Englander wei.13 mit seinen
Buchstaben einen fremden Laut füglich anzugeben. Man bedenke hierbei
noch, da.13 auf diesen Expeditionen unter allen Offizieren und Reisenden
kein einziger eine andere lebende Sprache als seine Muttersprache
verstand, und da.13 es ihnen folglich, · auBer dieser vorgedachten
Schwierigkeit, auch an Begriffen von einer allgemeinen Sprachlehre
durchaus fehlen muBte."
2)
Das ist das Urteil von J ohann Reinhold
Forster, der selbst
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lebende und tote Sprachen schrieb und sprach,
·der Cook's zweite Reise mitgemacht hatte und sich daher wohl ein
Urteil erlauben durfte. Diesen Zustand kann man überallhin verfolgen:
als die britische Kolonie T.a.smania bereits ein Menschenalter lang
bestand, waren· noch keine fünf Europaer vorhanden, weléhe die
Sprache der Eingeborene verstanden.
3 )
Dies gibt die R kl ·· run ü die Tatsache, da.13 die in die englische
Sprache Nordameri a 'iibernommenen Ei:ngeborenen-W@rter ganz
besonders verdorben, :verfülscht und versfümmelt sind. Die neuerdings
mehrfach gemachtt)ll V
~r-suche
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diese vor Alters entlehnten Worter
jetzt noch wissensehaftlich zu deuten, sto13en au
gro.BeSchwierigkeiten,
besonders infolge ihrer verderbten Form. rrooker und Gerard, die in
den alteren Jahrgangen des ,,American Anthropologist", N.S. solche
Versuche veroffentlicht haben, kamen sehr haufig zu ganz ver–
schiedenen Ergebnissen. Beispiele von ganzlich falschen Übersetzungen
sind zahllos. Der als Sieger über die Generale Harmar und St. Clair
in den Annalen der Vereinigten Staaten berühmte Hauptling Little
Turtle müBte, richtig übersetzt, Great Turtle heiBen.
4 )
Aber die in die englische Sprache Amerikas übernommenen
Lehnworter haben natürlich ihre Form behalten, nnd die anglo–
amerikanische Schreibweise von VOlker- und Stammnamen, indianischen
Personennamen und geographischen Ortsbezeichnungen, so unvollkommen
1 )
Ralegh, The Discovery of Guiana, edit.
R.
H. Schomburgk (London 1848,
Hakl. Soc.), p. 7, note; Wallace, l. c. p. 603-604; G. Forster, Geschichte der Reisen
an der Nordwest- und Nordost-Küste von Amerika (Berlin 1791) ID, 69, Anm.
2 )
Forster, Bemerkungen (Berlin 1783) S. 443-444.
ª)
Bonwick, The Last of the Tasmanians (London 1870), p. 137.
') Simon Pokagon (Pottawátomi-Hauptling): ,,On naming the Indians"
in
Amer. Rev. of Rev. vol. XVI, 3211 (Sept. 1897).
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