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XVI
gekommen war.
1 )
Damals wurde das Tupi zur ,,Lingua Geral" und
hat das Portugiesische Brasiliens mit einer Unmasse von Wortern
durchsetzt, deren Anzahl zumal in der Küchensprache auffallend ist.
2)
Im übrigen behielten sowohl die Portugiesen wie die Spanier ihre
Muttersprache bei, die sie auf Millionen von Indianern und lVIischlingen
in Nord-, Mittel-, nnd Süd-Amerika übertrugen; und Alfred
R.
Wallace
hat vollkommen recht, wenn er sagt, daB die Portugiesen und Spanier
wahrhaft wundervolle Eroberer und Kolonisatoren gewesen sind. Sie
haben unter Erhaltung der
eing~borenen
Rassen schnellere Ver–
anderungen in den von ihnen eroberten Landern hervorgebracht, als
irgendein anderes Volk in neuer Zeit, und sie sind vergleichbar den
Romern
in
ihrem Vermogen, rohen und barbarischen Volkern ihre
Sprache, Religion und Sitten aufzudrücken. ª)
Für die Franzosen in Kanada waren die beiden wichtigsten
Eing·eborenen-Sprachen die der Algonquins und der Huronen; die An–
stellung je eines amtlichen Algonquin- und Huronen-Dolmetschers
beim Gouverneur von Neu-Frankreich zeigte das schon auBerlich.
4 )
Wie auch hier Worter und Namen verstüínmelt und verdo:-ben wurden,
ergibt leicht ein Blick au den Index der ,,Relations des
J
ésuites"
(Ausg. ué
1858) oder auf die ,,Relation Abrégée" von Bressany
(Montréal 18
:2
p ·
19-329:
Niágara, Ticonderoga und Québec sind
bekannte B
i
pi 1 .
Lautsy t m un Alphabet der englis-chen Sprache sind besonders
ungeeigm.etrri-
•
•
e rgabe fremder praohen. Feststelluugen und
Klagen hi
ni
er m hl:tufig in der britischen Entdeckungs- und Koloni–
sations-Geschichte. Hecke elder, der dies darlegt, sah sich gezwungen,
. bei seinen zahlreichen lingui tischen Arbeiten unter den Indianern
zum Deutschen zu greifen, und Prinz Wied machte genau dieselbe
Erfahrung mit dem gleichen Ergebnis.
5)
Robert H. Schomburgk
wahlte zur Niederschrift die italienischen Vokale, und ebenso wie
Wallace der Ungeeignetheit seiner Muttersprache und ihres Alphabets
für linguistische Aufzeichnungen bei Anlage seiner Worterverzeichnisse
1 )
Vieyra, Sermoes t. III, 407, 410; t. IV, 513; t. VIII, 520, 521; bei Southey,
History of Brazil (London 1810, 1817) II, 642 u. pass; Soares de Souza, Tratado p. 77,
78, 104 (p. 379, n. 68), 308-309 (p. 407, n. 224), 350 u. pass.
2 )
Einen sehr guten Begriff von diesen Verhaltnissen gibt das vortreffliche
,,Diccionario Brazileiro da Lingua Portugueza"; s. dort vol. XIII, p. 44-45, 57,
88- 89 u. pass.
ª)
Wallace, The Malay Archipelago (London and New York 1872) p. 425.
~)
Coll. de Manuscrits relat.
a
la Nouvelle-France (Québec 1883-85) I, 282.
5 )
Heckewelder, Hist. p. XL-XLIII; Ders., Names p. 354; Prinz Wied,
Reise in das Jnnere Nord-America (Coblenz 1839) I, S. XIV; S. 241, 585; II, 207,
459, 460.
~