Table of Contents Table of Contents
Previous Page  15 / 146 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 15 / 146 Next Page
Page Background

-

XI

-

von zwei Kastilianern, einem Katalanen und zwei Italienern .

Sie

sind teils mit Akzent gegeben, teils ohne. Sie sind korrumpiert; sie

sind hi panisiert;

ie sind latinisiert, aber sind nichtsdestoweniger

echt-amerikani ch. Las Casas stellt ausdrücklich fest, daB um

1512

die Worter

yuca, ajes, axí, ca9abí

in Spanien ganzlich unbekannt

waren, daB sie nur auf den spanischen Antillen verstanden wurden.

(Hist. III, 836).

'Nie schon erwahnt, folgte dieser ersten Klasse der aus Westindien

stammenden Lehnworter ein

zweiter Schub mit der Eroberung

Neu-Spaniens durch Cortés. Die jetzt aufgenommenen Worter als

Bezeichnung für die neuentgegentretenden, bi:sher fremdartigen Er–

scheinungen stammen aus der Sprache der in Neu-Spanien herrschenden

Volker, der Azteken und ihrer Verbündeten, aus dem Nahuatl, der

Sprache der Nahuas.

Eine dritte Mas seneinstellung amerikanischer

Lehnworter in die kastilianische Sprache erfolgte schlieBlich, als

mit der Eroberung des Inkareiches dnrch Pizarro und Almagro

wieder eine ganze Reihe neuer Erscheinungen in Natur und Kultur

entgegentrat,

für welche der

eigenen Sprache

zutreffende Be–

zeichnungen feblten.

Im groBen Reiohe der Inkas wurden viele sehr

verschiedene Sprac e g p

hen, aber üper ibn n stand al Regierungs–

sprache die des her sch n n

l es, das Khetschua (Quéthua, Quítchua,

Khétsua und ahnliche chreibweisen), welches alle Curacas (Hauptlinge,

Prafekten) und ihre ohne

·n

der Haupstadt uzco lernen muBten, und

zu deren weit re Verbrei

rn ·

das Kolon:i ation - ystem der Inkas

durch Verp:flanzung ganzer Bevolkerungsteile

(mitimaes)

beitrug.

t)

Aus

dieser Sprache, auch Lmgua general genannt, deren Kenntnis und

EinfluB von Pasto im Norden bis zum Río Maule im Süden und nach

Osten über die Anden hinaus reichten, wurden im wesentlichen die

von den Spaniern entlehnten Worter entnommen.

\Vie schon bemerkt, stellten die Neuerscheinungen im Tier- und

Pflanzenreich und

im Kulturbesitz der Eingeborenen den Haupt–

bestandteil der von den Spaniern in den eigenen Sprachschatz über–

nommenen Lehnworter. Oberflachlich den heimischen ahnliche Tiere,

Gewachse und Früchte erhielten den

' pani chen Namen, wahrend die

übernommenen Eingeborenen-Worte hau:fig mehrere Varietaten der–

selben Pflanze bezeiclmen mochten , deren geringe Unterschiede dem

Indianer nicht wichtig genug für einen besonderen Namen waren.2)

1 )

Vedí¡t II, 467 (Zárate); 392ll, 411ll (Cieza de León); Cobo IV, 153 - 158;

Sarmiento de Gamboa, Geschichte p. LXIX, p. 81.

2 )

Garcilaso de la Vega, P. P. p. 282Il; s. über das letztere W. E. Maxwell

in

Journ. Straits Branch Roy. Asiatic Soc. (Singapore 1885) No. 16, p. 415.