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IV
die untereinander unverstandlich waren.
1 )
Der Dialekt von Ost-Cuba
war übereinstimmend oder nahe verwandt mit dem der Bahamas, wie
sich schon bei Colón's erster Reise herausgestellt hatte. Die zweite
Reise brachte die Bestatigung. Der in Spanien ausgebildete Lucayo
konnte sich auf der Südküste von Ost-Cuba gut verstandigen, ver–
sagte aber ganz offenbar, als man nach West-Cuba vorrückte, wo
gerade damals seine Dienste von groBtem Wert gewesen waren, wenn
er sich hatte verstandigen. konnen.
2 )
Denn hier stie.B man auf das
Sprachgebiet eines durch die Ciboneyes in die Westecke Cubas ab–
gedrangten Volkes, der Guanahatabeyes, die wahrscheinlich volkisch
und sprachlich von Grund aus von den
Ins~l-Aruaks
verschieden waren.
Bernáldez hat sein Erstaunen darüber ausgedrückt und es eine
wunderbare Tatsache genannt, da.B über dem groBen ausgedehnten
Archipel der GroBen Antillen nur eine einzige Sprache herrschte,
wahrend man auf jeder Insel des kleinen Archipels der Kanaren eine
besondere Sprache rede. Er sieht den Grund hierfür in dem Vor–
handensein einer regen Eingeborenen-Schiffahrt im ersteren Falle
gegenübe-r ihrem ganzlichen Fehlen im zweiten: dort reger Zwischen–
verkehr über die ganze Gruppe hin, hier ganzliche Abgesperrtheit
der einen I sel vo der anderen seien für die verschiedene Entwicklung
der sprach ·e en VJerhaltn'sse verantwortlich. ª) Wohl ist dies ein
Grund, aber áre
e·
allein maBgebend, so hatte auch übe.r dem ost–
lichen Bis ar& - rchipel mit seiner ung·ewohnlich gut entwickelten
Eingebore :,en -Schiffahrt zur Zeit der Entdeckung nur eine oder
wenige prachen herrschen müssen, wahrend tatsachlich allein auf
dem kleinen Neu-Irland infolge des vollig feblenden Verkehrs zwischen
einer sich in ewigem Fehdezustande befindlichen rauflustigen Be–
volkerung elf Yerschiedene, untereinander unYerstandliche Dialekte
oder Sprachen g·ezahlt worden sind. Auf den groBen Inseln der
Antillen mit ihrer durchaus unkriegerischen Aruak-Bevolkerung ha'tten
dagegen offenbar eine sehr lange Zeit hintereinander g·eordnete, einen
Zwischenverkehr fürdernde friedliche Verhaltnisse geherrscht, die erst
ganz neuerdings durch fühlbare Eingriffe der von auBen kommenden
Karaibén-Raubzüge etwas gestort worden waren. Sobald aber die
spanischen Entdecker über die westindische Inselwelt mit ihren beiden
groBen einheitlichen Sprachgebieten hinauskamen, stiefien sie auf ganz
andere Verhaltnisse, die
z.
T. den soeben vom Bismarck-Archipel er-
1 )
Las Casas, Hist. V, 486; Friederici in Uotting. gelehrt. Anzeig. 1925,
S. 35-39.
2
)
Las Casas, Hist. III, 478; Oviedo, Hist. I, 235; Martyr (As.) I, 109-110,
115, 118; Bernáldez (1856) I, 309, 316, 320, 321, 324, 325.
ª)
l.
c.
r,
275.
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