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Die indianischen Elemente im chilenischen Spanisch.
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Mondnacht, die für den Fischer günstig ist;
la talca
oder
t'l"alca
(vulg.
M)
Donner, Gewitter;
estar al
pañi
(M)
=
span.
a la
resolana
sich sonnen, d. h. im ,Schatten" ausruhen; denn die
Sonne fürchtet der Chilene.
Huilcar
(M) Faden ziehen von klebrigen
Sachen;pulchén
(M) die feine Asche, die am verglühenden Holzklotz abblattert.
Eine Art geographischer Begriff ist
la chi1nba
(K) die
gegenüberliegende Seite eines Flussufers oder einer Schlucht,
besonders von Stadtteilen; in Santiago der Stadtteil auf der
andern Seite des Mapocho, offiziell Ultramapocho;
chimbm"o, a
Bewohner der Chimba. Dasselbe kann man von
la pampa
(K)
sagen; doch ist es nicht nur die grosse mehr oder weniger ebene,
mit Gras, Schilf und Strauchwerk bewachsene Landstrecke von
Argentinien, nicht nur clie vegetatig:p.;slose, aber an Mineral–
schatzen reiche Pampa de Tamarugal in Tarapacá, sondern auch
der Exerzierplatz von Santiago und jede grossere nicht bebaute
Land:flache.
Pa1npet•o, a
ist alles zur
pampa
gehorige; besonders
aber
~er
Sturmwind, der über sie dahinfegt;
mnpampa'rse,
sich in der Pampa vertieren, ist ein lebensgefahrliches Ver–
gnügen.
§
9.
El
culvén
(M. Süd) ist die feuchte Niederung, die
nach Niederbrennen
(quema)
des Waldes mit Getreide olme zu
p:flügen besaet wird
(rozar);
el huapi
(M)
ist im Süden eine
Insel im Fluss, oder eine Lichtnng im 'Valde, auch feuchtes
Gelande am Flussufer; in Mittelchile
huape
=
vega,
feuchte
':Viese, Weide.
El
ñadi
(M-? Süd) feuchte Niedernng mit
Sumpf.
Mer~.úco,
m. (M. Süd) ist noch feuchteres Gebiet, Sumpf,
Morast;
put'raguén,
m. (M) der tiefe Sumpf, dessen trügerische
Ober:flache mit grüner Algenschicht überzogen ist. Dagegen
scheint
rulo,
m. (M) in der Bedeutnng zu schwanken; im Süden
ist es, wie im Mapuche, gleich ,feuchte Niederung", im Zentrum
ein Landstrich, der keine natürliche :fliessende Bewasserung hat,
also nur dürftige Vegetation
(plantas
toulengas)
hervorbringt,
und zum Ackerbau künstlicher
acequias
bedarf.
El
puqttio
(K)
ist eine natürliche Quelle, besonders in sonst wasserarmer Gegend;
ist sie sparlicher, vielleicht nur Sickerwasser, das oft eines
Schopfbrunp.ens bedarf, so heisst sie
jahuel,
in Mittelamerika
auch
jagüei, jabu,ei,
in Perú
jaguai.
Das Wort scheint aus Mittel–
amerika zu stammen.